Alfred Adler "Kindererziehung" - Schule
Alfred Adler schreibt in „Kindererziehung“ auf Seite 168 (Fischer TB 1976)
„Es ergibt sich vor allem die Notwendigkeit, dem Jungen ausreichenden Mut zu vermitteln, um die Probleme des Schullebens meistern zu können. Stellen wir uns nur vor, was geschehen wird, wenn er in der Schule nicht mehr mitkommt! Im Augenblick seines Bruchs mit der Schule wird er zur unnützlichen Seite des Lebens abgeglitten sein.
Eines Tages wird er die Schule schwänzen, dann wird er überhaupt nicht mehr zur Schule gehen, von zuhause fortlaufen und sich einer Bande anschließen.
Ein Gramm Vorbeugung wiegt ein Pfund Heilung auf; es ist besser, ihn jetzt in das Schulleben einzugewöhnen, als sich später um einen jugendlichen Delinquenten kümmern zu müssen. Die Schule ist jetzt der entscheidende Test. Zurzeit ist er nicht darauf vorbereitet, Probleme auf eine sozial verträgliche Art und Weise zu lösen und infolge dessen hat er Schwierigkeiten in der Schule.
Doch es ist Aufgabe der Schule, ihm neuen Mut zu geben. Natürlich hat die Schule ihre eigenen Probleme: vielleicht sind die Klassen überfüllt, und vielleicht sind die Lehrer, auf die er trifft auf die psychologische Aufgabe der Ermutigung nicht sonderlich gut vorbereitet.
Hierin liegt die Tragödie der Umstände. Doch wenn der Junge nur einen einzigen Lehrer findet, der ihn richtig zu ermutigen und aufzumuntern weiß, dann wird er vor weiterem Schaden bewahrt.“
Wie wahr!