Lehrmeister
Von wem ich lern(t)e
Meine Lernerfahrungen waren in frühen Jahren eine Katastrophe. Eine Schule voll Zwang, ein Gymnasium mit Zwang und den Drohungen der Erwachsenen, eine Hinwendung zur Klassen-Gesellschaft (die Hauptschüler sind alles Unterschicht-D...), viel selbst eingebildeter Hochnäsigkeit und einer Vorbereitung auf das universitäre Lernen von plus minus NULL.
Nebenbei: Lernen habe ich damals NIE gelernt. (Auswendiglernen schon gar nicht nicht)
Aber es gab die Menschen, von denen ich viel lernte: Mein Philosophie-Professor Dr. Absenger hat mir durch sein Tun und seine Haltung die Werte Respekt, Toleranz, Wertschätzung, Achtung und Liebe zu den Menschen, auch wenn sie anders sind, vielfach intensiver vermittelt als jedes Lehrbuch.
Dass später auch eine Professorin an mich glaubte, auch noch nach der Matura, und dies auch faktisch bewies, konnte ich erst viele Jahre später im richtigen Ausmaß wertschätzen.
Nach erfolglosen Studienversuchen kam ich zum Kern meiner Problematik: Lernen lernen. Und richtig lehren. Damit beschäftige ich mich nunmehr seit Jahrzehnten.
Inzwischen weiß ich: Ich lerne gut aus Büchern. Auch beim Hören von Vorträgen. Aus Geschichten und Beispielen lerne ich ebensogerne. Ich jmuss schreiben und zeichnen, Verbindungen erzeugen und querlesen. Und am besten nisten sich Themen ein, wenn ich daraus Vortäge oder Seminarinhalte mache. Bis es so weit kommen konnte, musste ich einiges probieren...
Ja, wer hilft mir?
Ludwig Kapfer, mein erster Train The Trainer Trainer und kluger politischer Autor. (Statt einer Unterseite: Link zum Autorenportrait bei leykam:)
Viel Literatur aus Psychologie und Seminarwesen. Theorien und Hintergründe.
Vera F. Birkenbihl über Jahrzehnte, auch jetzt, mehrere Jahre nach ihrem Tod, finde ich noch immer Juwelen in ihrem reichhaltigen Fundus.
Nikolaus B. Enkelmann: Seine Vorträge haben, wiewohl teilweise plakativ, mir des öfteren die Augen geöffnet: für Zusammenhänge, für eine andere, sehr wirtschaftsgeprägte Herangehensweise, aber auch für mich selbst.
Die Reihe der modernen Vortragenden, Neurobiologen und Wissenschaftler (Spitzer, Hüther, Roth, Bauer, ...) hat mich ebenso bereichert wie Paul Watzlawick, dessen populäre Literatur zwar fein zu lesen ist, aber in seinen Vorträgen kann man deutlich mehr erhören (auch in den Zwischentönen).
Dass gerade in letzter Zeit auch die Themen der Quantenforscher in den Vordergrund drängen, ist für mich sehr verständlich - dank Vera F.
Zur Abrundung kam ich durch unseren Professor Hans Josef Tymister wieder zu Alfred Adler und zur Individualpsychologie.
Und so schließt sich der Kreis und beginnt von neuem - und ich bin schon neugierig, was als nächste Erweiterung meines Denkens vor der Tür steht.
Nachtrag 2024: Rainer Mausfeld. Demokratie und Psychologie - sehr aufschlussreich.