Auf dem falschen Weg?

Konkurrenz belebt das Geschäft, Konflikte müssen sein, du musst lernen dich durchzusetzen… Diese und ähnliche Sprüche gibt es in ausreichender Zahl - und wir haben sie gut gelernt.

Ja, ja, wenn wir uns die Schädel einschlagen, befinden wir uns auf einem guten Weg. Räum deine Konkurrenz aus dem Weg, lass so ne richtige Intrige gegen deinen Nebenbuhler los, behalte dein Wissen für dich, jeder ist dein Feind…

Auf welcher Stufe der Entwicklung befinden wir uns? Oder: Können wir eingefahrene Denkmuster verlassen.

Ja wie denn, was kommt jetzt daher? Sollen wir das Denken neu lernen?

JA! Ich sage: dreht es einfach um! Denn wir brauchen ein neues Denken. Sollen alle Therapeuten und Pädagogen und Trainer und Wirtschaftstreibenden (eigentlich alle) sich doch selbst in den A... beißen, wenn sie Konflikte als wertvoll bezeichnen. Sie entstammen allesamt einer Lebensumwelt, die genau davon geprägt ist. Konkurrenzkampf von klein auf. Wohin das führt, haben wir erlebt. Krieg. Tod. Zerstörung. Leid.

Wir brauchen die Konkurrenz nicht, den Konflikt nicht, den Kompromiss nicht: Wir brauchen Kooperation und vielleicht erreichen wir die Stufe der Kompetenz. Kompetenz für uns selbst, für unsere Familiensysteme, unsere Bewirtschaftung der Erde, unseren Umgang mit dem Vielfältigen, für ein sinnerfülltes Leben.

Klartext:

Konkurrenz: Wirtschaftliche Mitbewerber werden unter Aufwendung hoher (und vielleicht grenzlegaler) Mittel vom Markt verdrängt. Gier wird zum Lebensmotto. Rezepturen und Patente werden mit Millionenbeträgen vor Feinden und Spionen geschützt, damit wir das, was viele brauchen, möglichst teuer produzieren können (zum Beispiel Medikamente). Dabei werden wenige reich, aber viele können sich diese Medizin nicht mehr leisten. Das Konkurrenz- Wirtschafts- Bildungs- Lifestyle-System treibt Millionen von Menschen in höchst ungesunde stetig beschleunigende Tretmühlen, aus denen sie oft erst mit dem Exitus entrinnen….

Wie viele Ressourcen könnten wir sparen oder unheimlich besser einsetzen, wenn Innovationen und Erfindungen, Entwicklungen und Rezepturen geteilt und nicht verheimlicht würden! Ökowissenschaftler sollten mal berechnen, wie Zeit und Geld verschwendet wird, wenn unzählige Autohersteller immer wieder streng geheim unzählige neue Motoren entwickeln. Wenn Handyhersteller für jedes Modell neue Ladegeräte bauen…

So peinlich ist unsere Wirtschaft: Wichtiges vor vielen Menschen zu verheimlichen, damit man es wenigen möglichst teuer verkaufen kann! Und immer Neues, damit das Alte nutzlos wird, Müll.

Konflikt: Bewusst Konflikte schüren, rhetorisch lernen, wie man andere in die Pfanne haut, das ist nicht die Weisheit des 21. Jahrhunderts! Und gerne nennen wir Kriege: wie? Bewaffnete Konflikte. Vielleicht sollten wir mehr darauf schauen, dass es allen so gut geht, dass wir nicht zu kämpfen haben. Die Mittel hätten wir. Siehe oben!

Kompromiss: Beidseitige Beschneidung. Vielleicht eine blasse Vorstufe zur Kooperation, aber meist eine lahme, fade, unbefriedigende, erzwungene Scheinlösung, die den Keim neuer Unstimmigkeiten in sich trägt. Kompromisse sind die Kinder von Konflikt und Konkurrenz – und somit auch wieder Eltern derselben.

Kooperation: Zusammenarbeit hilft allen. Genug Lebensmittel für alle. Ausreichend trinkbares Wasser. Menschenwürdige Lebens-und Bildungsbedingungen. Verdammt, wir hätten genug. Und was sollen Einzelne mit Milliarden anfangen. Es ist unmoralisch – aber die Moral wird von jenen gemacht. die an der Macht sind…

Lebens-Kompetenz entsteht dort wo Leben und nicht Haben im Fokus steht. Und wo wir ohne Zwang und ohne Vorurteile darauf schauen, dass es uns und unseren Mitmenschen gut geht. Denn nur gemeinsam geht es uns wirklich gut. Im Hier und Jetzt und im realen Leben.

Innovation und Fortschritt entstehen aus dem Wunsch, dass es uns besser gehe, und nicht aus dem Wunsch, mehr zu verdienen. Die Triebfeder für eine lebenswerte Zukunft muss Kompetenz sein – nicht Konkurrenz. Share to grow! Teile um zu wachsen! Wir haben es in der Hand.



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