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Zum Schulsystem & Hüthers Vorträgen

Fordern allein hilft nicht. Wo sind die Lösungen?

Liebe Eltern, liebe Schüler*innen.

Es gibt in unserem Schulsystem genug Lehrer*nnen, die folgendes können:
Ermutigen, Spaß an Themen haben, Freude am Lernen vermitteln und die Kompetenzen von jungen Menschen erkennen und stärken.

Es gibt auch das genaue Gegenteil davon. (Nicht so viele).

Und es gibt ganz viele Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern, die sich dem System unterworfen haben und…
• Angst haben, sich kritisch zu äußern weil es einem selbst schaden kann...
• im Hamsterrad des Erfolgsstrebens gefangen sind...
• mangelnde Kraft zur Zivilcourage besitzen, weil sie schon am letzten Zacken für die eigene Existenz rackern...

Ja, und wir sollen uns dagegen wehren? Aufbegehren?

Da hat ein glücklich auf der vor einigen Jahren modern gewordenen Hirnforschungswelle Surfender, der ein paar tausend Euro pro Vortrag kassiert, leicht reden.
Lieber Gerald Hüther, auch ich habe Ihre ersten Bücher und Videos mit Begeisterung angeschaut, empfohlen und verbreitet. Und sie sind wirklich anregend.

Aber nach mehrmaligem Anschauen bleibt der schale Nachgeschmack:
• Verstehen von Zusammenhängen: JA
• Gesellschaftskritik: JA
• Aufzeigen von problematischen Entwicklungen: JA
••• aber: KEINE LÖSUNGEN. •••
(Aufrufe sind keine Lösungen.)

Wer?
• Welche Partei (??!!??) hilft denen, die nicht die Zeit und das Geld für Hüther-Vorträge und Werke haben.
• Wer hilft den Lehrer*innen, die die Fehler des Systems erkannt haben?
• Wer hilft, den Weg zum Mauerfall des altmodisch, mechanistischen Schulsystems zu ebnen?

Und so bleibt es wie immer an uns:

• Wie beim Klimaschutz & Naturschutz.
• Wie beim Plastikverzicht.
• Wie beim Medienkonsum.
• Wie bei sonst auch noch Vielem:
So auch beim Lernen:
Ein paar schaffen an, lobbyieren (Tablets in Volksschulen z.B.), Konzerne kassieren - und wir einfachen Menschen sollen das System dann retten / verbessern / verändern.

Danke.

• • • • •

Eine weitere Schlagzeile:

HIRNFORSCHER GERALD HÜTHER FORDERT:

"Eltern, lasst eure Kinder endlich spielen!"

Ja genau: das ist so eine der Forderungen. Groß verbreitet, plakativ, logisch: und in der Praxis??
Lerndruck, Medienkonsum (oder ist das auch mit SPIELEN gemeint), Nachhilfe, Hausaufgaben, Kompetenztest im KIGA, PISA, ...

Ja, Eltern, lasst eure Kinder spielen.

Und lasst sie in den langweiligen Gegenständen ein Genügend haben, denn sie sind dann nicht faul.
Sondern intelligent, wenn sie nicht wie die Deppen strebern, um in Fächern, die sie nicht leiden können, gute Noten zu haben, damit "ihre Karriere" keinen Schaden nimmt.

Ja, Schulen, lasst eure Kinder mit Freude schreiben & lesen, singen, tanzen, sporteln und lernen, kreativ sein und mutig ...
oder könnt ihr das nicht: weil es Regeln, Bildungspläne und Lehrpläne gibt, die aus Herman Munsters Zeiten stammen???

ABER WIE DANN:

Wer traut sich drüber?
Ein Bildungsminister der Noten wieder einführt... ??

Was mir gerade noch einfällt:
das französische Begriffspaar
EDUCATION - FORMATION

Wäre das nicht ein Ansatz: Mehr Education, weniger und spätere Formation?
Mehr Bildung, Hervorbringen von Talenten und Anlagen - und erst später mehr berufliche Formierung?
Mehr (viel mehr) humanistisch-demokratische Bildung und dann erst berufsspezifische Ausbildung?

Ja, das Thema lässt mich nicht los.

Bitte schreibt mir an hannes@felgitsch.at, wenn ihr Schul-/System-Bullshit erlebt und nicht öffentlich darüber reden wollt. Ich sammle und veröffentliche anonym.

Denn was Unrecht ist, darf nicht bleiben.
Und was unseren Kindern schadet, darf nicht bleiben.

der sennaH

Hannes Felgitsch, St. Margarethen an der Raab, 15.2.2020